Durch vorrausschauendes Fahren und gegenseitige Rücksichtnahme lassen sich viele Verkehrsunfälle verhindern. Manchmal kracht es aber trotzdem und für viele Verkehrsteilnehmer fühlen sich solche Situationen überfordernd an. Ruhe zu bewahren, fällt schwer – ist aber der allererste Schritt bei Unfällen. Erfahren Sie, worauf Sie ansonsten achten müssen, wenn es kracht.
Absicherung der Unfallstelle
Kurz ablenkt gewesen und plötzlich knallt es – Ruhe bewahren ist auch trotz Schock die oberste Devise bei einem Verkehrsunfall. Denn hektisches Handeln kann zusätzlich Schaden verursachen. Halten Sie Ihr Fahrzeug sofort nach dem Aufprall an und schalten Sie die Warnblinkanlage ein. Achten Sie beim Aussteigen auf den Verkehr. Ziehen Sie nun Ihre Warnweste an und stellen Sie das Warndreieck auf, um die Unfallstelle für den nachfolgenden Verkehr sichtbar zu machen.
Erste Hilfe leisten und Personalien aufnehmen
Hat sich jemand bei dem Unfall verletzt, dann müssen Sie Erste Hilfe leisten, sowie Rettungsdienst und Polizei verständigen. Die Verletzten sind zu beruhigen und blutende Wunden zu versorgen. Verletzten, die atmen, sind in die stabile Seitenlage zu bringen. Bei bewusstlosen Verletzten, mit unregelmäßiger oder keiner Atmung muss eine Herzdruckmassage erfolgen. Gibt es lediglich einen Sachschaden, dann sollten die Unfallgegner gegenseitig ihre Daten austauschen. Die Polizei muss bei Sachschäden am Auto nicht zwangsläufig verständigt werden. Bei Beschädigung geparkter Fahrzeuge oder Verkehrszeichen, sowie Wildunfällen muss die Polizei dazukommen.
Schiedsverfahren bei Streitigkeiten
Nicht immer sind Unfallgegner einsichtig und sachlich. Bei Unfällen kochen auch einmal schnell die Emotionen hoch und die Verkehrsteilnehmer beschuldigen sich gegenseitig. Ein Schiedsverfahren kann für Klärung sorgen und stellt eine gute Alternative zu einer gerichtlichen Verhandlung dar. Das Schiedsverfahren bietet zudem den Vorteil, dass man sich den Schiedsrichter und die Regeln überwiegend selbst aussuchen kann. Außerdem laufen Schiedsverfahren vergleichsweise flexibel, schnell und kostengünstig ab. Gerichtliche Verfahren können sich hingegen über viele Monate und Instanzen hinziehen und sind oftmals sehr teuer.
Unfallbericht
Bei Verkehrsunfällen spielen auch Zeugen, die den Unfall beobachtet haben, eine wichtige Rolle. Nehmen Sie deren Personalien auf und kommen Sie bei Unklarheiten auf den Zeugen zurück. Wichtig sind zudem Fotos und der Unfallbericht, letzterer ist mit den Beteiligten gemeinsam auszufüllen und stellt kein Schuldeingeständnis dar. Zu fotografieren sind die Fahrzeugpositionen, mögliche Verkehrsschilder und Bremsspuren, Schäden und die Fahrtrichtungen.
Gutachten
Bringen Sie Ihr Fahrzeug in die Werkstatt Ihres Vertrauens oder lassen Sie es abschleppen. Für die Beurteilung des Fahrzeugs erstellt ein professioneller Gutachter ein Schadengutachten. In der Regel erhalten Sie während dieser Zeit einen Mietwagen, für dessen Kosten die Versicherung des Unfallverursachers aufkommt.